In der ersten Folge dieser faszinierenden Geschichte haben wir zusammen die Vergangenheit bereist, lӓngst vergangene Zeiten von denen heute noch viele Gedenkstätten zeugen.

Unsere Erzählung begann mit der ersten geschichtlichen Erwähnung der Burg Brolio im 11.Jahrhundert, und berichtete über spannende Vorfälle und Ereignisse bis Ende des 15. Jahrhunderts.

Greifen wir unsere Geschichte da wieder auf und erreichen das Jahr 1529, das Jahr der berühmten Belagerung von Florenz durch das spanische Heer unter Kaiser Karl dem V: Noch einmal, aber es wird das letzte Mal sein, greifen die Sieneser die Burg an und Brolio wird eingenommen, die Ricasoli verjagt und die Befestigung in Brand gesteckt. Doch das Mauerwerk hält dem Brand Großteils stand und die Bastionen erleiden keine nennenswerten Schäden.

Kurze Zeit darauf fällt auch Siena unter die Herrschaft der Medici und Brolio verliert seinen Stellenwert als Grenzbefestigung, der Friede kehrt im Schloss ein. Die Turbulenzen die es Jahrhunderte lang aufwendige Kraftanstrengungen gekostet hatte, sind endlich beendet.

Fast 300 Jahre später, Anfang des XIX. Jahrhunderts, unter der Regierung Napoleons, wird auch das Schloss Brolio dem Verwaltungsbezirk Ombrone zugeteilt und somit, zusammen mit den 3 Gemeinden des historischen Chianti, Radda, Castellina und Gaiole dem Landkreis Siena einverleibt.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wird die Burg zum letzten Mal vom Kriegsgeschehen überrollt: Anfang Juli 1944 befinden sich die deutschen Truppen auf dem Rückzug nach Norden und eine Hand voll deutscher Soldaten besetzt das Schloss. 12 Tage greifen die alliierten Engländer und Südafrikaner mit Artillerie und Flugzeugen an, bis die deutsche Nachhut flüchtet. Kein Blutstropfen wird vergossen aber heute noch sind teilweise die Spuren der schweren Bombenschӓden an der Schlossfassade zu sehen.

Doch unsere Geschichte ist nicht zu Ende, es gibt noch sehr viel zu erzählen.

Weiter geht es in der nächsten Folge, die unsere dritte sein wird.