Auf Brolio endete die Weinlese am 14.Oktober. Wieder ein besonderes Jahr, wieder war die Bewirtschaftung der Rebflächen eine große Herausforderung wieder ein sehr befriedigendes Ergebnis. Fangen wir beim Ende an, besonders geprägt von den klimatischen Einflüssen. Ab Mitte September begünstigten und begleiteten maßgebliche Temperaturschwankungen – sommerliche Tagestemperaturen die nachts deutlich sanken – eine harmonische Entwicklung der Trauben und garantierten eine perfekte Phenolreifung.

Blicken wir auf die Monate ab Mai,eine niederschlagsreiche Periode hielt bis weit in den Juni hinein an und förderte zwar das Pflanzenwachstum im heiklen Moment der Blütenentwicklung, aber der Regen begünstigte einige Krankheitserreger, allen voran den Falschen Mehltau. Francesco Ricasoli berichtet: ” Die Feldarbeiter wurden auf eine harte Probe gestellt. Dank der integrierten Bewirtschaftung und hartnäckigen wöchentlichen Behandlungen in dicht getakteten Arbeitsschichten konnte die schwierige Situation gut gemeistert werden.”

Das weiss auch Massimiliano Biagi, der technische Direktor von Ricasoli: “Wir haben die Situation auf sanitärer und agronomischer Ebene gut bewältigt und der Ertrag auf Brolio war zufriedenstellend. Auch dank dem
Ausbleiben widriger Witterungsverhältnisse wie zum Beispiel Frost oder Hagel.Wir sind sehr zufrieden sowohl über die Ertragsmenge als auch über die Qualität der gelesenen Trauben. Am 4.September haben wir die Lese mit einigen weissen Rebsorten begonnen und mit den Trauben für den Rosé. Am 13. September wurde die Chardonnaytraube gelesen, vom 15. bis zum 19. war Merlot für den Casalferro an der Reihe, während die vorzeitig gereiften Sangiovesetrauben, einschliesslich der Crulage Roncicone am 20.September in die Kellerei kamen. Die Lage Colledilà wurde am 2.Oktober gelesen, CeniPrimo am 5., und hervorragend frische Trauben kamen in die Kellerei. Die Ernte der höher gelegenen Rebflächen erfolgte im Anschluß, kalkhaltige Böden für vollmundige Trauben” .

Und nun zur Kellerei, ein weiterer Ort der Experimente und der Anwendung immer neuerer Technologien. Wie der hochmoderne Entrapper, der vertrocknete oder überreife Weinbeeren aussortiert die der händischen Auslese während der Ernte entgangen sind. Und noch innovativer ist die Verwendung der mit der Air Mixing Technologie ausgestatteten Tanks, erstmals getestet bei der Vermaischung von Sangiovese und Merlot: Kein Umwälzen oder Unterstossen mehr, dem unteren Teil des Tanks wird gefilterter Druckluft injeziert die den Most in ständiger Bewegung hält, mit ausgezeichneten Ergebnissen sowohl was die Sauerstoffzufuhr betrifft als auch die Extrahierung der edlen Inhaltsstoffe aus den Schalen, besonders Antocyane und Gerbstoffe.