Von Süden kommend zeichnet sich schon von Weitem die Silhouette von Castello di Brolio ab dessen Geschichte sich seit Jahrhunderten mit der der Familie Ricasoli identifiziert. Eine sehr lange Geschichte, die ihren Anfang im Jahr 1141 nimmt, wie ein Dokument aus dem Familienarchiv bezeugt und die zwangsläufig unzähligen Spuren auf der Burg hinterlassen hat, eine Burg, die längst für ein Land und seinen Wein steht. Da sind die Bastionen die nach dem letzten, fatalen Überfall der Sieneser 1478 errichtet wurden, nach einem Entwurf von Giuliano da Sangallo. Ein beeindruckender unregelmäßiger Ringwall mit fünf Ecken. Da ist der antike Burgfried aus grauem lokalem Stein erbaut, der heutzutage die Collezione Ricasoli, die Sammlung Ricasoli beherbergt, ein schmuckes, für die Besucher geöffnetes Museum. Und die Familienkapelle die dem Heiligen Jakob geweiht ist.

Und dann die imposante Fassade, die auf Siena blickt und das Herrenhaus behütet, in neugotischem Stil, also mit Zinnen, Triforien und Spitzbögen, ein Rausch von roten Ziegeln, seines Gleichens einzigartig in der Gegend und der vor Allem nichts gemeinsam hat mit dem befestigten Borgo, dem letzten Vorposten der Republik von Florenz der er in Wirklichkeit Jahrhunderte lang war. Bettino Ricasoli veranlasste die bedeutenden Restaurierungsarbeiten, legendärer Charakter der Familie, Agrarunternehmer und herausragender Staatsmann, experimentierfreudig im Weinbau und gleichzeitig Ministerpräsident des jungen vereinten Italiens. Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wollte der Baron seiner Burg eine neue Würde verleihen, wobei er sich auf ganz klare Kriterien stützte, die er mit dem Architekten Pietro Marchetti besprach, “ich möchte unbedingt einen strengen und einfachen Stil. Ich bin Florentiner und von Geburt an habe ich die Strenge und die Nüchternheit unserer antiken Bauwerke aufgesogen”. Florentiner ja, aber den Blick auf Siena gerichtet, praktisch ein Hinweis auf die dominierende Farbe der Stadt, die Farbe jenes Backsteins der Piazza del Campo und den Palazzo Pubblico prägt.

Es ist also kein Zufall, dass der Name und die Silhouette des Castello di Brolio heute die Etiketten der drei Symbolprodukte von Ricasoli zieren und sie unverwechselbar machen: der Fahnenträgerwein Chianti Classico Gran Selezione, der Vin Santo del Chianti Classico und das Olivenöl extravergine.