Flurtagebuch



Die Winterzeit hüllt ganz Brolio in stille Watte, weitab von der Hektik der anderen Monate des Jahres. Der Geruch nach verbranntem Holz aus den Kaminen der umliegenden Häuser erinnert an die behagliche Wärme im feierabendlichen Zuhause. Auf den Feldern ist es Zeit für den Winterschnitt der Rebstöcke, eine der wichtigsten Arbeiten des Jahres, von der das Gedeihen der Weinberge und ihre Ertragskapazität abhängen.

Überlassen wir das Wort wieder dem technischen Direktor, Masimiliano Biagi:
“Gut fünfzig Personen sind von Mitte Dezember bis Ende Februar mit dem Rebschnitt beschäftigt. Geschickte Hände die die Zweige der jungen Rebstöcke abschneiden um die Reberziehung in Form zu bringen, ein festgelegtes Erziehungskonzept zur Optimierung des Ertrags. Sie beschneiden auch die reiferen Stöcke von denen der Traubenertrag des Jahres abhängt und, nicht weniger wichtig, sie führen die sogenannte “Reformbeschneidung” (Pflegeschnitt für die Reberziehung) aus, eine notwendige lebensverlängernde Massnahme für die älteren Weinstöcke.

Zu dieser Jahreszeit werden auch Veredlungsreiser von unseren Sangioveseklonen entnommen, die vom Landwirtschaftsministerium erfasst und zur Veredelung in die Pflanzschulen gebracht werden damit neue Rebstöcke vorrätig sind für die Bepflanzung neuer Weinberge oder als Ersatz für abgestorbene Pflanzen in bereits vorhandenen Weinbergen.

In der Kellerei steht derweil die vergangene Weinlese auf dem Prüfstand, mit regelmässigen Verkostungen zur Justierung des Ausbaus auf dem Holzfass und zur Vorbereitung der Weine die in Kürze auf den Markt kommen, wie Albia 2020 als Weiss – und Roséwein.”