Das elegante Etikett des Jubiläumsweins Historia Familae erinnert uns an viele Mitglieder der Familie Ricasoli, nicht selten Protagonisten der Geschichte, weit über die Grenzen von Brolio hinaus. Einer davon, mit einem sehr interessanten Lebenswandel, ist Giovanni Francesco Ricasoli, der im XVII. Jahrhundert lebte. Schwierige Zeiten, in Europa geprägt von den absoluten Monarchien, wie der des  “Sonnenkönigs” Ludwigs XIV von Frankreich, aber auch das Zeitalter  spannender wissenschaftlicher Entdeckungen, in der Physik und in der Astronomie, mit bedeutenden Namen wie Isaac Newton, Galileo Galilei, Descartes und Kepler. Der Wein aus dem Chianti wurde damals schon in erheblichen Mengen aus Italien exportiert.

Giovanni Francesco Ricasoli war ein erfahrener Seemann der sich innerhalb des christlichen Ordens der Malteser, dem er 1618 beitrat, einen Namen machte. Im Frühmittelalter als Johanniterorden gegründet, wurde der Orden mit den Kreuzzügen zum geistlichen Ritterorden und um 1530, nach dem Verlust des Heiligen Landes siedelte er sich auf der Insel Malta an. Giovanni Francesco Ricasoli machte sich in diversen Seeschlachten im Mittelmeer gegen die barbarischen Piraten und die Osmanen verdient. Dafür wurde er schließlich zum obersten Befehlshaber der bedeutendsten Galeere der Ordensflotte ernannt und es wurde ihm der Titel des Großmeisters der Ritter verliehen. Dank seiner großzügigen Spende begann der Orden den Bau eines Bollwerks für den Hafen von der Hauptstadt Valletta, im Südosten der Insel. Giovanni Francesco Ricasoli verstarb drei Jahre später und erlebte die Vollendung des Baus nicht, so wie er auch nie erfuhr, dass die Festung nach ihm benannt wurde.

Aber heute trägt sogar der nahegelegene Leuchtturm den Namen Ricasoli, zu seinen Ehren und im Gedenken an seine enge Bindung zu der Insel und ihrem Meer, die er mit so großem Mut verteidigte. Und nicht nur das. Fort Ricasoli bleibt weiterhin wichtig für Malta: seit vielen Jahren wird es für die Film Kommission des Landes genutzt und wurde dank seiner faszinierenden Architektur zu einer außergewöhnlichen Filmkulisse. Viele Szenen der Fantasy Cult Serie “Game of Thrones” und des Historienfilms “Gladiator” (fünf Oskar Auszeichnungen 2001) in dem die Befestigung zum Kolosseum wird, wurden hier gedreht.