Die Böden der Sangiovesetraube



Der Boden, die äusserste Schicht der Erdkruste, ist, zusammen mit dem Mikroklima, eines der Elemente die die sensorischen Eigenschaften eines Weines am meisten beeinflussen.

Und genau deswegen wollte Francesco Ricasoli die Bodenzusammensetzung seines Besitzes eingehend untersuchen, in Zusammenarbeit mit dem CRA (Landwirtschaftliches Forschungs – und Versuchszentrum). Die Ergebnisse waren überraschend: von 2008 bis 2010 wurden in der Gegend von Brolio 19 unterschiedliche Böden bestimmt welche in fünf geologische Gruppierungen zusammengefasst wurden, die als repräsentativ für den Chianti Classico betrachtet werden.

Einer dieser Böden ist der sogenannte Macigno del Chianti, eine besondere toskanische Art des Sandsteins aus dem Erdzeitalter des Oligozän. Dieser vielschichtige Boden, der in den Sechzigern als charakteristisches Element des Chianti Classico beschrieben wurde, ist aus Sand und Stein, gut drainiert und enthält wenig organische Substanz, Stickstoff und mikrobielle Biomasse.

Diese Böden beherbergen auf Brolio Sangiovesereben auf Höhenlagen zwischen 400 und 500 Metern ü.d.M. Die Trauben erzeugen Weine von kräftiger Farbe mit komplexen Aromen und ausgeprägter Struktur  die bereits jung sehr wohlschmeckend sind. Ausser der Sangiovesetrauben die im Castello di Brolio verarbeitet werden wachsen auf den Sandsteinböden auch Merlot und Chardonnay deren Trauben für den reinsortigen Merlotcru Casalferro und den Weisswein Torricella verwandt werden.