Die Böden der Sangioveserebe



Wie Francesco Ricasoli häufig erkärt handelt es sich bei der Sangiovese um eine sehr sensible Rebsorte. Auch minimale Veränderungen von Höhenlage, Mikroklima und Bodenbeschaffenheit bewirken in den Weinen die mit dieser Traubensorte hergestellt werden grosse organoleptische Unterschiede. Um immer bessere Ergebnisse im Glas seines Sangiovese zu erreichen hat Ricasoli deswegen in einer umfassenden dreijährigen Zonierungsuntersuchung seine 240 ha grosse Rebfläche kartografiert und 19 unterschiedliche Bodentypen auf dem Anwesen ermittelt.

Von den fünf ausgewiesenen Haupttypologien ist sicherlich die als “Vorzeitliche Flussterrasse” Benannte ganz besonders komplex. Wie schon der Name erahnen lässt, entstand der Boden durch Anschwemmungen von grösseren Gewässern, insbesondere des Flusses Arbia und des Baches Massellone und ihrer Nebenflüsse. In den Weingärten Ricasoli finden wir diese Bodenbeschaffenheit auf Höhenlagen zwischen 260 und 300 Metern in der Nähe der heute noch bestehenden Wasserläufe. Es handelt sich um Böden mit Schluff – und Tonvorkommen, arm an Kalk und organischen Stoffen wie Argenin, manchmal von rötlicher Farbe oder eher braun wie das Flysch von Santa Flora. Auf Grund ihrer Entstehung sind diese Böden sehr erosions – und verfestigungsempfindlich. In einigen Abschnitten des Flusses Arbia kann man sogar mit blossem Auge die Markierung von Terassen oder Schwemmablagerungen über dem heutigen Flussbett erkennen.

Auf diesen Böden gedeihen aromatische Weine, mit guter Struktur, Fülle und anhaltend im Abgang. Und hier, auf einer Höhe von 300 Metern befindet sich auch die Einzellage des Cru CeniPrimo, ein vollmundiger, balsamischer Rotwein, der gerade erst von dem U.S.-Kritiker James Suckling mit der perfekten Punktzahl 100/100 ausgezeichnet wurde.