Auf der Suche nach der resistentesten Sangiovesetraube
11 Juni, 2020Seit einigen Jahren arbeiten der CREA (Forschungsrat für Landwirtschaft und Analyse der Agrarökonomie der dem Ministerium für Agrarpolitik untersteht, mit Sitz in Arezzo, und dessen Direktor Doktor Paolo Storchi ist) und die Stiftung MACH in San Michele all’Adige, Referenzeinrichtungen in Italien und europaweit führend in der Agronomieforschung, an einem Selektionsprojekt auf der Suche nach Rebsorten die gegen die wichtigsten Pilzerkrankungen, Mehltau und falscher Mehltau, resistent sind. Für den Rebstock äusserst bedrohliche Erkrankungen die die Winzer zu Pflanzenschutzbehandlungen im Rebacker zwingen.
Die kontinuierliche Suche nach immer nachhaltigeren Anbauverfahren, die auch die Artenvielfalt unseres Gebiets berücksichtigen, vereint mit der Liebe zur Hauptrebsorte des Chianti Classico veranlassten Francesco Ricasoli und sein technisches Team dazu diese Studie mit der Sangioveserebe von Brolio tatkräftig zu unterstützen. Das Projekt wird von dem Agronom Massimiliano Biagi koordiniert der sich seit den frühen 2000ern mit der Erforschung dieser edlen Rebsorte beschäftigt.
In den letzten Jahren arbeiteten CREA und MACH an der Identifizierung der Spenderpflanzen. Und so kamen zur Blütezeit unserer Weinfelder die Forscherinnen von MACH nach Brolio, im Gepäck die kostbaren Blüten einer Rebsorte die von Natur aus gegen unterschiedliche Krankheiten resistent ist und eine besondere genetische Affinität für unsere Sangiovesetraube besitzt, um das Kreuzungsverfahren einzuleiten. Die Blüten der Sangiovese wurden “entmannt” und mit dem Pollen der Spenderpflanzen zusammengeführt und so wurden ungefähr 50 Trauben befruchtet die bei idealen Klimaverhältnissen bis zu 5.000 Samen das Leben schenken werden. Alle Traubenkerne werden in Kürze ausgesät, mit dem Ziel zwischen 1.000 und 2.000 Pflänzchen zu erhalten, die, sobald sie die ersten Blätter ansetzen, infiziert werden um den Resistenzgrad zu prüfen.
Massimiliano Biagi erklärt: “Das Ziel ist nicht nur widerstandsfähigere Pflanzen zu züchten um die Pflanzenschutzbehandlungen im Rebacker zu reduzieren oder möglichst ganz zu eliminieren sondern natürlich auch die Erhaltung der sehr hohen Qualitätsstufe der Sangiovesetrauben aus denen unsere Chianti Classico und andere Weine entstehen. Es wird noch ein paar Jahre dauern bis zur Bestätigung der Forschungsergebnisse, während der wir grösste Sorgfalt und Einsatz in das Projekt stecken.”