Brolio auf den Punkt gebracht



Der Wein ist eine lebende Materie und entwickelt sich langsam im Laufe der Zeit durch die Entfaltung seiner organoleptischen Eigenschaften. Der Ausbau im Holzfass leistet einen erheblichen Beitrag, insbesondere bei den Rotweinen, die dank der Osmosewirkung, dem Austausch mit dem Holz, Körper, ausgeglichene Tannine und ein interessantes Geschmacksprofil entwickeln.

Die Auswahl des am besten geeignetsten Holzfasses hinsichtlich Fassungsvermögen und Typologie ist deshalb für den Reifeprozess eines Weines ein entscheidender Schritt. Auf Brolio verwenden wir für unsere grossen Weine wie Castello di Brolio und die drei Cruweine die “Tonneaux”, Eichenholzfässer von ungefähr 500 Litern Fassungsvermögen. Immer noch zurückhaltend aber mehr als doppelt so gross wie ein “Barrique”, das “nur” 250 Liter fassen kann. Unsere Wahl fällt vorrangig auf Fässer im “Zweitbelag”, die vorher schon einmal benutzt wurden. Fässer im “Erstbelag”, also Neue sind eher die Ausnahme.

Ein neues Tonneau-Fass im Erstbelag verleiht dem Wein intensivere Bouquets und hebt die Tertiäraromen hervor, zum Beispiel Gewürz – oder Röstaromen im Vergleich zu blumigen und fruchtigen Geschmacksnoten. Ein Tonneau im “Zweitbelag” gibt zartere und weniger flagrante Aromen ab, die tertiären verbinden sich diskret mit den primären Duftnoten, den Aromen der Traube aus denen der Wein hergestellt wird. Mit unserem Auswahlverfahren versuchen wir also Traube und Wein zur optimalen Entwicklung zu bringen ohne die natürlichen Merkmale des Herstellungsterroirs zu verfälschen.