Unsichtbare Gefechte im Weingarten



In  den Weinbergen von Brolio hat man sich für die natürliche Bekämpfung eines der gefürchtesten Schädlinge der Weinrebe, der Schildlaus, entschieden, Die Anwendung dieses alternativen Verfahrens unterstüzt die Erhaltung der Artenvielfalt am Besten:  Insekten die von Natur aus natürliche Feinde der Schildlaus sind werden zur Bekämpfung der Schädlinge eingesetzt.

Die Schildlaus, früher weit verbreitet in den Weingärten an der Küste, kommt jetzt immer häufiger im toskanischen Hinterland vor. Schuld daran ist der stetige Anstieg der Temperaturen, der immer mildere Winter und feuchte, heisse Sommer zur Folge hat. Die Weibchen dieses Parassiten durchbohren das Gewebe der Pflanzen und ernähren sich von den Pflanzensäften, die Pflanze wird dadurch geschwächt und verkümmert was gravierende Ernteschäden zur Folge haben kann.

Wie funktioniert das in der Praxis? Zwei Insektenarten werden in den von der Schildlaus befallenen Weinfeldern in die “Schlacht” entsandt. Die erste Spezie ist die Schlupfwespe (Anagyrus), ebenfalls ein Parassit, die ihre Eier im Körper der Schildlaus ablegt. Ihre Präsenz  merzt die Schildlaus nicht komplett aus. das Insekt benötigt den Gastgeber für seine Vermehrung, aber der Befall wird reduziert und es besteht keine Gefahr mehr für die Ernte. Bei ganz massiven Befällen behilft man sich mit einer Marienkäferart die sich von der Schildlaus ernährt, dem australianischen Marienkäfer Cryptolaemus, der in der Lage ist die Pflanze auch von dem sogenannten Honigtau zu säubern, einem zuckerhaltigen Sekret des Parassiten das sich auf den Blättern ablagert und sie stark beschädigt.

Dieses Jahr wurden im Monat Juni ungefähr 750 Einheiten pro Hektar auf einer Oberfläche von 50 Hektar ausgebracht. Zwei Behandlungen, im Abstand von 15 Tagen, um die Entwicklung besser kontrollieren zu können. Wir wenden diese Methode inzwischen im dritten Jahr an und die Ergebnisse sind wirklich sehr zufriedenstellend.