In der Einleitung der Speisekarte der Osteria di Brolio, die für das Lokal plakativ ist, kann man lesen: “Uns liegt schon immer sehr viel daran es unseren Zutaten zu überlassen sich zu erzählen: (…) In diesem Sinne – mit Respekt für das Land und seine aussergewöhnliche Geschichte – dekliniert und interpretiert die Osteria die Jahreszeiten.”

So macht es sich der Chef Franco Sangiacomo zur Aufgabe die traditionellen Geschmacksaromen der toskanischen Küche und des Chianti mit einem zeitgenössischen Touch aufzuwerten. Für die Umsetzung dieses Vorhabens sind alle ausgewählten Zutaten seiner Küche von lokaler Herkunft, aber die aus dem Garten von Brolio sind die ganz Besonderen, denn ihre Verfügbarkeit kann er mit den Agronomen abstimmen und und jeden Tag entscheiden was auf dem Tisch landet. Seit ein paar Jahren kam zu dem historischen Vorgarten der Osteria unterhalb der Schlossmauern der grössere Garten La Ripa hinzu, in der Nähe der Agribar, dem Café des Weinguts das dem Radrennen Eroica gewidmet ist. In beiden Gärten wird alles streng biologisch angebaut. In dieser Zeit, Anfang Sommer, kann man Salate, wilde Rukola, Sellerie, Johannisbeeren und einen wahren Schatz an Kräutern ernten: Rosmarin, Thymian, Maioran, Minze, Meerettich, Dill, Zitronengras, aber auch weniger bekannte Würzkräuter wie der Klatschmohn und die Bibernelle und verzehrbaren Blüten, von der klassischen Kürbisblüte bis zu den farbenfrohen Kapuzinerkressen und Stiefmütterchen.

Eine Harmonie authentischer Gerüche und Geschmacksaromen die man in den Gerichten von Franco Sangiacomo wiederfindet, sowohl schön anzuschauen als auch wohlschmeckend. Zur Zeit kann man zum Beispiel in der Speisekarte die Kuddeln mit Safran von San Gimignano und Chardonnay Ricasoli “Torricella” mit würzigem Sellerie und Blüten wählen, oder die handgemachten Spaghetti mit Zucchini und Kürbisblüten, perfekt zum “Albia Rosé”, oder den Carpaccio mit Wildkräutersalat, Kräutern und Johannisbeeren aus dem Garten, ideale Begleitung für den Jahrgangschianti Classico Brolio.